Er ist an Unverfrorenheit kaum zu überbieten: Der längst ausgeschaffte kosovarische Gewaltverbrecher «Burim K.» aus dem Zurzibiet fragte am Basler Zoll nach einer Einreiseerlaubnis. Und er bekam sie.

Die faule Tomate geht an...

Vier Wochen später überfiel er eine Denner-Filiale in Döttingen. Als «Schläger vom Döttinger Winzerfest» machte der heute 29-jährige Burim K.* Schlagzeilen. Ein Gericht verurteilte den Kosovaren aus dem Aargau zu sieben Jahren Gefängnis – wegen versuchter vorsätzlicher Tötung. Nach der Ausschaffung kehrte K. vor einem Jahr trotz Einreisesperre in die Schweiz zurück – und wurde wieder straffällig.

Jetzt zeigt sich, wie leicht die Behörden ihm die Rückkehr machten: Bei seiner Ankunft in Basel bekam er fälschlicherweise eine Einreiseerlaubnis des Migrationsamts ausgehändigt. Burim K. hatte geltend gemacht, er müsse sich medizinisch behandeln lassen.

Das Justiz- und Sicherheitsdepartement (JSD) des Kantons Basel-Stadt bestätigt die Recherchen. «Der Entscheid, diese Person einreisen zu lassen, war falsch», sagt Departements-Sprecher Martin R. Schütz.

Der Kosovare trug weder einen Reisepass noch ein Schengen-Visum auf sich. Abklärungen zeigten dann, dass er gar nicht einreisen dürfte. «Die Person sagte gegenüber den Grenzwächtern, dass sie vom gültigen Einreiseverbot Kenntnis habe, wegen einer medizinischen Behandlung jedoch in die Schweiz einreisen müsse», sagt Patrick Gantenbein, Mediensprecher der Grenzwachtregion Basel.

Für ein solch fahrlässiges und dilletantisches Fehlverhalten überreichen wir der Basler Zollverwaltung einen grossen Korb fauler Tomaten.