Gewildert: Anfang Woche wurde im Kanton Aargau ein toter Luchs gefunden. Dies meldet der Kanton. Der Fundort liegt auf dem Linnerberg in der Gemeinde Schinznach AG.
Da es sich beim Luchs um ein geschütztes Tier handelt, wurde der Kadaver näher untersucht. «Die Autopsie hat ergeben, dass das Tier Metallsplitter in sich gehabt hat. Diese stammen höchst wahrscheinlich von einer Kugel», sagt Christian Tesini, Fachspezialist Jagd beim Kanton Aargau.
Beim Kanton Aargau vermutet man, dass der Luchs illegal getötet worden ist. Christian Tesini: «Wir gehen davon aus, dass es sich bei diesem Abschuss um Wilderei handelt.» Die Wilderei des Luchses wird in der Schweiz von Amtes wegen verfolgt. Aus diesem Grund habe der Kanton bei der Staatsanwaltschaft Aargau Strafanzeige gegen Unbekannt eingereicht, heisst es in der Mitteilung des Kantons Aargau. Laut Staatsanwaltschaft droht bei einer Verurteilung eine Freiheitsstrafe bis drei Jahre oder eine Geldstrafe.
«Ich bin empört, ich bin betrübt, ich bin traurig, dass man ein geschütztes Tier gewildert hat», sagt Rainer Klöti, Präsident des Aargauischen Jagdschutzvereins, gegenüber SRF. Er gehe nicht davon aus, dass das Tier aus Versehen getötet worden sei.
In der Schweiz gibt es zwei Populationen des Luchses: eine im Jura und eine in den Alpen. Die Stiftung Kora, die Wildtiere in der Schweiz beobachtet, geht davon aus, dass es in der Schweiz knapp 350 Luchse gibt, rund ein Viertel davon im Jura. Die grössten Gefahren für die Luchse sind laut Stiftung Kora Verkehrsunfälle und Wilderei. Zudem würden die Luchse unter der Isolation der Populationen und genetischer Verarmung leiden. Luchse waren in der Schweiz im 19. Jahrhundert ausgestorben. In den 1970er-Jahren wurden sie wieder angesiedelt. Im Kanton Aargau sind sie seit ca. 15 Jahren nachgewiesen.