Eine Luchsmutter wurde in La Roche FR illegal erschossen. Die Behörden ermitteln – ihre Jungen kämpfen wohl ums Überleben.

Nach Zoff und auf drängen der SVP: Luchs im Muotatal abgeschossen.

Ein toter Luchs wurde in der Freiburger Gemeinde La Roche entdeckt. Eine Autopsie bestätigte einen illegalen Schuss als Todesursache. Die Luchsin hatte Jungtiere. Diese sind nun verwaist und in Gefahr. Die Behörden suchen Zeugen für die Wilderei.

Ein Wildhüter aus dem Greyerzerland fand den toten Luchs am 17. Oktober, nachdem er von einer Drittperson informiert worden war. Laut Mitteilung des Kantons Freiburg vom Mittwoch wies das Tier «Verletzungen auf, die auf Schusswunden hindeuten». Rasch stellte sich heraus, dass es sich um eine etwa acht Jahre alte Luchsin handelte, die unter der Kennung B606 bekannt war.

Ihre stark entwickelten Zitzen wiesen darauf hin, dass sie in diesem Jahr ein oder mehrere Jungtiere geboren hatte. Da diese Jungtiere nun verwaist sind, sind ihre Überlebenschancen sehr gering, wie der Dienst für Wald und Natur des Kantons Freiburg (SFN) mitteilt. Der Kadaver wurde umgehend nach Bern an das Zentrum für Fisch- und Wildtiermedizin (FIWI) gebracht, wo eine Autopsie durchgeführt wurde. «Die Untersuchung hat bestätigt, dass es sich um einen klaren Fall von Wilderei handelt. Die Verletzungen stammen von vor etwa sieben bis neun Wochen (Ende August oder Anfang September)», teilte der Kanton mit.

Eine Ermittlung wurde eingeleitet, um die Person zu finden, die den Schuss abgegeben hat. Ausserdem wurde ein öffentlicher Zeugenaufruf gestartet. Wer Hinweise geben kann, soll sich beim SFN unter +41 26 305 23 43 melden. Der Abschuss von Luchsen ist in der Schweiz streng verboten, da die Tiere unter Schutz stehen. Wer einen Luchs illegal tötet, riskiert eine Freiheitsstrafe von mindestens einem Jahr oder eine hohe Geldstrafe von mehreren Tausend Franken.