In Zuzwil SG hat ein polizeibekannter 23-jähriger Filipino seine Eltern und eine Schwester mit einem Messer angegriffen. Die Nachbarn und Ersthelfer bekamen den Vorfall hautnah mit.
An der Unterdorfstrasse in Zuzwil SG sitzt der Schock tief: In der Nacht auf Freitag hat ein 23-jähriger Filipino seine Eltern und Schwester mit einem Messer verletzt. Sie wurden teilweise schwer verletzt. Die Nachbarn haben das Ganze aus nächster Nähe mitbekommen.
«Ich hörte, wie die Mutter ‹Hilfe, ruft die Polizei!› schrie. Als ich die Türe öffnete, sah ich, dass sie blutend vor ihrer Haustüre stand», sagt die Nachbarin Emrem (45). Ihr Mann Mohammad (46) habe daraufhin sofort die Polizei alarmiert, die dann auch rasch vor Ort gewesen sei, genauso wie der Rettungsdienst. «Die Frau blutete links aus dem Hals. Ich habe so gut es ging mit meinen Händen die Blutung gestillt.»
Gegenüber den Einsatzkräften sagte die blutende Frau dann: «Es gibt noch Verletzte im Haus.» Sofort seien mehrere Personen zum Haus geeilt. Ihr Mann sei mittlerweile in Handschellen vor der Türe gestanden, da er irrtümlicherweise für den Angreifer gehalten worden sei. Der Sohn, der mutmassliche Täter, sei derweil in der Nähe von seiner Mutter gestanden, geholfen habe er ihr aber nicht. «Schlussendlich setzte ihn die Polizei per Taser ausser Gefecht», so die Nachbarin.
Der Schrecken für die Anwohner ging darauf gleich weiter: «Kurz danach wurde die Tochter der Familie aus dem Haus getragen. Sie war voller Blut und musste reanimiert werden», so die 18-jährige Nachbarin Akishe. «Ihr Gesicht werde ich nie mehr vergessen können», pflichtet ihr Bruder Abdul (24) bei.
Die Nachbarsfamilie ist tief betroffen. «Heute ist niemand von uns zur Arbeit gegangen. Wir hätten uns nicht konzentrieren können. Wir haben auch noch nicht geschlafen», sagt der Nachbar. «Hoffentlich werden sie wieder gesund!» Weshalb es zur Tat kam, weiss die Familie nicht. «Ab und zu hat man jemand im Haus schreien gehört. Auch die Polizei war früher schon mal vor Ort.» Den Grund dafür wissen sie jedoch nicht.