Doch der perfide Telefonbetrug flog auf. Jetzt wurde der Türke vom Strafgericht Basel-Stadt zu einer bedingten Freiheitsstrafe von 15 Monaten verurteilt – kein Knast!

Türke gibt sich als falscher Polizist aus und betrügt Rentner

Opfer Verena S. (78) wittert den Betrug in letzter Sekunde.

Schwarze Nike-Schuhe, Regenjacke und blaue Jeans: So betritt Murat G.* (23) den Gerichtssaal. Der Türke, der drei Lehren abgebrochen hat, stand gestern wegen Mittäterschaft bei einem versuchten Telefonbetrug vor dem Strafgericht Basel-Stadt.

Das Telefon klingelt im Juni 2018. Die Baslerin Verena S.* (78) wird von einer vermeintlichen Zürcher Kantonspolizistin, die Hochdeutsch spricht, angerufen. Ihr wird glaubhaft erklärt, dass ihr Geld im Schliessfach der Basler Kantonalbank nicht sicher sei. «Jemand auf der Kantonalbank sei nicht sauber, hat die falsche Polizistin mir gesagt», so Verena S. zu BLICK. Zudem seien zwei Türken mit Schmuck, Bargeld und einem schwarzen Notizbuch, in dem der Name der Seniorin stehen soll, verhaftet worden.

S. ahnt nicht, dass sie sich im Visier einer Telefonbetrüger-Bande (die aus der Türkei operiert) befindet. Die pensionierte Buchhalterin wird angewiesen, ihr Erspartes – insgesamt 120’000 Franken – von der Bank zu holen. Sie holt das Geld aus ihrem Schliessfach.

Rückblickend sagt die Rentnerin zu BLICK: «Ich bin wirklich reingelaufen. Ich hätte nie gedacht, dass mir so was passieren würde. Als ich im Tram sass, dachte ich mir aber schon, jetzt habe ich Mist gemacht.»

Zu Hause angekommen, wird S. aufgefordert, das Geld in einer Tüte vor ihrer Tür zu deponieren. Ein Polizist in Zivil würde es dann holen. Murat G., dem 1500 Franken für die Abholung des Geldes geboten wurden, ist bereits im Haus und wartet auf ein Zeichen.