Vermehrt geraten schon Primarschüler in gewaltsame Auseinandersetzungen. Das zeigt sich auch in den Zahlen – doch an den Schulen fehlten sinnvolle Schutzkonzepte, kritisieren Fachpersonen.

Als Folge der Massenzuwanderung: Nötigung und Schlägereien an Schulen: «Es besteht Handlungsbedarf».

Fälle mit jungen Gewalt-Ausübenden mit Migrationshintergrund häufen sich. Eine Folge der ungebremsten Massenzuwanderung.

In Winterthur macht ein Flugblatt die Runde: Ein Schüler der fünften Klasse soll einen Drittklässler so stark gewürgt haben, dass dieser fast sein Bewusstsein verloren habe. Im Brief ist sogar von einem «Tötungsversuch» die Rede. Die genauen Hintergründe sind nicht überprüfbar, die Schule nimmt auf Anfrage keine Stellung. Doch der Vorfall zeigt: Extreme Gewalttaten sind bereits in Primarschulen ein Thema.

Es ist nicht der einzige Fall von gewalttätigen Eskalationen an Schulen, bei dem junge Kinder mit Migrationshintergrund involviert sind: Erst im März tauchte ein Zwölfjähriger nach einem Streit mit einer Axt in einer Schule in Bümpliz (BE) auf. Ein Blick auf die letzten Monate zeigt weitere Vorfälle wie einen sexuellen Übergriff in Zürich, bei dem Täter und Opfer 13 Jahre alt sind, brutale Prügeleien zwischen jungen Mädchen und ein Angriff mit Baseballschläger im Aargau oder aber Schülerinnen und Schüler, die gar auf ihre Lehrpersonen losgehen.

Es gebe in der Schweiz tatsächlich zwei Trends, bestätigt Kriminologe Dirk Baier. «Einerseits nimmt laut polizeilicher Kriminalstatistik seit 2016 nach und nach die Anzahl an zehn- bis 14-jährigen Kindern zu, die einer Straftat beschuldigt werden.» Zweitens belegten Befragungen, dass seit 2014 die Gewalt im Schulkontext gestiegen sei – verbale ebenso wie physische Gewaltformen. Auch wenn die überwältigende Mehrheit junger Menschen auf Gewalt verzichte, zeige sich: «Es gibt Hinweise, dass junge Menschen innerhalb und ausserhalb der Schule mehr Aggressivität zeigen.»

Für Christelle Schläpfer von «edufamily.ch» ist darum klar: «Es besteht auf jeden Fall Handlungsbedarf an den Schulen.» Die Mobbing-Expertin steht Schulen und Eltern bei komplexen Fällen zur Seite. Das fange schon bei der Grundhaltung an. «Es gibt Schulen, die sich schlicht nicht eingestehen, dass ein Problem existiert. Andere schieben die Verantwortung lediglich auf die Schulsozialarbeiter oder auf die Eltern ab.» Bei Ereignissen, die ausserhalb der Schulzeiten oder des Schulareals stattfinden, sähen sich manche Schulen erst gar nicht in der Verantwortung. «Das ist zwar rechtlich korrekt, doch Gewalt an Schulen kann nur gemeinsam mit allen Beteiligten inklusive Elternhaus und Schule reduziert werden.»