An der wichtigsten Schweizer Hochschule studiert eine Rekordzahl an Ausländern – auch wegen der tiefen Studiengebühren. In den letzten Jahren kamen besonders viele Chinesen.

Ansturm von ausländischen Studenten: Die ETH ist 40-mal billiger als andere Top-Unis.

Während andere Universitäten wie in den USA oder Grossbritannien Tausende Franken Studiengebühren verlangen, kommen in- und ausländische Studierende an den beiden ETHs günstig weg.

Die ETHs in Zürich und Lausanne müssen sparen. Der Bundesrat hat kürzlich beschlossen, die Beiträge an die beiden Institutionen zu kürzen, zugleich steigt die Zahl der Studierenden seit Jahren an. Nun zeigt sich: Das Wachstum liegt hauptsächlich am starken Zustrom von Bildungsausländern, also Personen, die wegen des Studiums in die Schweiz ziehen.

Während sich die Zahl der inländischen Studierenden in den letzten 20 Jahren insgesamt um 46 Prozent erhöhte, stieg jene der ausländischen um 293 Prozent. In Lausanne sind die Bildungsausländer bereits deutlich in der Mehrheit.

Brisant ist diese Entwicklung vor allem deshalb, weil die Studiengebühren an den beiden Hochschulen so tief sind wie kaum an einer anderen Top-Uni weltweit. Die US-Universitäten, die die internationalen Rankings dominieren, verlangen umgerechnet 50’000 bis 60’000 Franken pro Jahr. Die britischen Unis bitten vor allem ausländische Studenten zur Kasse, jährlich mit rund 40’000 Franken. An der ETH – der besten Uni auf dem europäischen Kontinent – bezahlen alle nur 1460 Franken pro Jahr, egal woher sie kommen und wie reich sie sind. Ihr Studium wird hauptsächlich vom Schweizer Steuerzahler finanziert. Davon profitieren auch viele Chinesen. Auf Masterstufe stellen sie an der ETH Zürich bereits die dritthäufigste Nation, direkt hinter den Schweizern und den Deutschen.