Beim Bundesamt für Migration haben 62 Prozent der Angestellten einen Bonus erhalten, trotz massiven Mehrauslagen.

Die faule Tomate geht an...

Die Bundesausgaben für Leistungsprämien sind innert vier Jahren um mehr als 8 Millionen Franken angewachsen. Besonders grosszügig war das Bundesamt für Migration (BFM) unter Direktor Mario Gattiker: 62 Prozent der Angestellten wurden mit einem Bonus belohnt.

Damit soll nun Schluss sein, wie Gattiker in einem internen Mail ankündigt, das vorliegt. Künftig sollen nur noch diejenigen Mitarbeiter eine Prämie erhalten, die sich «durch ausserordentliche Leistungen ausgezeichnet» haben.

Der Begriff «Giesskannenbegriff» ist treffend: Denn unter der Leitung von Gattiker erhielten offenbar fast doppelt so viele Angestellte einen Bonus, als noch im Jahr 2012. Durchschnittlich fand das Personal Ende Jahr einen Bonus von 2’500 Franken auf dem Konto vor.

Das BFM zählt mit etwa 750 Mitarbeitern zu den grössten Ämtern in der Bundesverwaltung. Die grosszügige Prämienpraxis wirkt sich entsprechend stark auf die Staatskasse aus. Die Bundesausgaben für Leistungsprämien sind innert vier Jahren von 21,8 auf fast 30 Millionen Franken angestiegen. Nicht nur die Boni sind beim Bund während dieser Zeit gestiegen, sondern auch der Lohn.

Gerne übereichen wir Herrn Gattiker und seinem überforderten Asyldepartement für sein unangebrachtes Verhalten unsere eigene Prämie: Einen Korb fauler Tomaten.