Vor dem Bezirksgericht Bremgarten AG wird ein dramatischer Fall verhandelt. Angeklagt sind die Eltern und die Grossmutter der im Mai 2020 getöteten Sophie (†3). Sie sollen das Mädchen skrupellos ermordet haben.
Am Montag startet der Prozess gegen ein Deutsches Elternpaar und Grossmutter eines behinderten Mädchens aus Hägglingen AG.
Es ist ein besonders schrecklicher Fall, der sich in einer Wohnung eines Mehrfamilienhauses in Hägglingen AG abgespielt hatte und ab Montag vor Gericht verhandelt wird. Am frühen Morgen des 7. Mai 2020 kam bei der kantonalen Notrufzentrale ein Anruf herein. Emilie T.* (31) und Urs D.* (33) meldeten, dass sie ihre Tochter Sophie T.* (†3) leblos im Kinderbett vorgefunden hätten. Was ist da bloss passiert?
Sofort rückten die Einsatzkräfte aus. Doch sie konnten nur noch den Tod des kleinen Mädchens feststellen. Da die Todesursache nicht klar war und Dritteinwirkung nicht ausgeschlossen wurde, liess die Staatsanwaltschaft noch am selben Tag eine Obduktion durchführen. Resultat: Bei der toxikologischen Untersuchung fanden die Spezialisten der Rechtsmedizin MDMA (Ecstasy) im Blut des Opfers. Die Todesursache: Ein herbeigeführter Sauerstoffmangel.
Die Eltern sowie die Grossmutter (52) der toten Sophie wurden daraufhin verhaftet. Der dringende Tatverdacht: Die Deutschen sollen die Dreijährige getötet haben. Im Verlauf der intensiven Untersuchung wurden schliesslich alle drei Beschuldigten aus der Haft entlassen – mit Auflagen.
Letzten Oktober schrieb die Staatsanwaltschaft: Gemäss der Vorakten war das Kind «wegen einer zerebralen Erkrankung mit hoher Wahrscheinlichkeit zeitlebens auf intensive Pflege und Rundumbetreuung angewiesen». Zudem kam ans Licht, «dass die Eltern bereits in den Monaten zuvor versucht hatten, das Mädchen mit betäubenden Substanzen zu töten».
In der «Aargauer Zeitung» redeten die Eltern letzten Herbst. «Wir haben unsere Tochter erlöst», sagten sie. Weiter berichteten sie, sie hätten ihrer Tochter an jenem Abend Ecstasy in den Gute-Nacht-Schoppen gemischt. Als die Droge wirkte, hätten sie ihr Kind mit einem Tuch erstickt. «Sie hat unter ihrem eigenen Leben gelitten», sagte die Mutter. «Sie hätte nie ein schönes Leben führen können.»